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5 Gründe für ein gutes Graphical Abstract
Ein Blogpost darüber, was ein gutes Graphical Abstract mehr kann. Mehr als ein Textabstrakt und mehr als ein schlechtes Graphical Abstract.
1. Es macht neugierig.
Ein Graphical Abstract wirkt wie eine Einladung, die sagt: „Schau mal, darum geht es hier – komm doch näher und bleibe für einen zweiten und dritten Blick.“
Unsere Augen bleiben ganz automatisch an einer Abbildung hängen. Sie sind daher gute Einstiegspunkte, und können darüber entscheiden, ob sich der Betrachter unter hundert Postern (oder Veröffentlichungen oder Social Media Posts) Ihres anschaut oder vorbeigeht.
Ob man will oder nicht: Graphical Abstracts ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
2. Es bietet einen Überblick.
Es wird wesentlich mehr publiziert als ein Einzelner lesen kann. Für eine Entscheidung, ob ich mich mit einer Veröffentlichung genauer auseinandersetzen möchte, ist ein schneller Überblick wichtig.
Diese schnelle Orientierung kann ein gutes Graphical Abstract ergänzend zum Textabstrakt hervorragend bieten. Auch der schnellste Leser braucht mehr Zeit für das Lesen des Textes als für ein erstes Betrachten einer Abbildung. In Sekundenbruchteilen erfasst er Kontext wie zum Beispiel welcher Modellorganismus untersucht wurde oder wieviele verschiedene Bedingungen untersucht wurden.
Die Betonung dabei was ein gutes Graphical Abstract leistet liegt hier allerdings auf „gut“ – denn nur mit Design und Strukturierung funktioniert die schnelle Erfassung der Hauptaussagen des Graphical Abstract.
3. Es erklärt.
Es hilft beim Verständnis. Insbesondere räumliche Strukturen (wie chemische Strukturformeln) oder räumliche Beziehungen (wie Größenverhältnisse oder Lokalisationen z.B. in Zellkompartimenten) lassen sich in den zwei Dimensionen einer Abbildung deutlich besser erklären als in einer eindimensionalen Abfolge von Worten.
Doch nicht nur zur Darstellung räumlicher Strukturen, sondern auch zur Darstellung abstrakter Konzepte ist eine Visualisierung hilfreich. Hierarchien, Netzwerke oder Kausalzusammenhänge können wir in einer Visualisierung schnell und intuitiv als solche erfassen.
Unabhängig davon, ob eine Visualisierung Abstraktes oder Gegenständliches erklärt, bietet sie gegenüber einer Erklärung in Worten einen unschlagbaren Vorteil: vereinfacht gesagt können wir gleichzeitig alle Komponenten einer Abbildung betrachten. Auch wenn wir unsere Aufmerksamkeit nur auf einen Teilbereich lenken, verschwindet der Rest der Abbildung damit nicht. Im Gegensatz dazu kann ich das gelesene Wort nicht festhalten – es verschwindet, sobald ich es gelesen habe. Die Abbildung dagegen bleibt immer in ihrer Gesamtheit präsent.
4. Es bleibt im Gedächtnis.
Text und Bild wirken zusammen besser als Text alleine. Abbildungen bieten eine zweite, alternative Zugangsweise zu den Inhalten. Durch diese redundante Darstellung in Text und Bild können sich Betrachter die Inhalte besser erschließen und leichter merken. Menschen sind visuelle Tiere- ohne jede bewusste kognitive Anstrengung können wir blitzschnell Muster erfassen. Nutzt man diese Fähigkeiten unseres visuellen Systems geschickt, entstehen gut gegliederte und leicht zugängliche Graphical Abstracts, die im Gedächtnis bleiben.
5. Es wirkt professionell.
Wissenschaft sollte sich vornehmlich über die Inhalte und nicht über die Darstellungsweise definieren. Allerdings gilt auch: der erste Eindruck zählt und schlägt sich auf unseren Gesamteindruck nieder, ob wir wollen oder nicht. Ebenso wie ein Text voller Rechtschreibfehler wenig professionell wirkt, werten wir auch eine schlecht gestaltete Abbildung ab. Das fällt auf die Wissenschaft dahinter zurück.
Gute Darstellung dagegen wertet Wissenschaft auf.
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